Ragdoll Katze

Du interessierst dich für Ragdoll Katzen? Alles über die Ragdoll kannst du hier nachlesen!

Ich habe ein richtig ausführliches Interview mit einer Ragdoll Züchterin führen können. Dadurch werden dir die Fragen zu den Ragdolls praktisch aus erster Hand beantwortet. Besser, als ich sie jemals beantworten könnte.

Interview mit Brigitte Comans, Ragdolls von den Falcors

Wie lange züchten sie schon Ragdolls und wie kam es dazu?

Da ich auf dem Land aufgewachsen bin gehörten Katzen schon immer zu meinem Leben. Unsere erste Katze, eine Maine Coon zog im Juni 1991 vermittelt vom Katzenverein zu uns. Er wurde 14 Jahre, allerdings mochte er keine anderen Katzen sondern nur Hunde, von denen wir zwei besaßen und wieder besitzen. Nach seinem Tod entstand eine große Lücke und so zogen kurz nacheinander zwei Hauskatzen bei uns ein.

Nachdem ich in einer Infosendung eine Ragdoll gesehen habe war ich total fasziniert von dieser Rasse und begann mich darüber zu informieren. Je mehr ich erfahren habe umso größer war mein Wunsch mein Leben mit so einer Schönheit zu teilen, auch weil sich diese Rasse mit anderen Rassen so gut vertragen, da ja schon zwei Katzen bei uns lebten.

Meine erste Ragdoll, Ededolls Coco, zog dann Mitte 2007 bei uns ein. Eine Liebhaberkatze, die auch kastriert ist. Mit Coco besuchte ich meine erste Katzenausstellung und wurde, wie man so schön sagt, mit dem Ragdollvirus infiziert.

Auch der wundervolle Charakter, das tolle Aussehen und Wesen unserer Coco und die unendliche Liebe die sie uns schenkt war mit ein Grund diese Rasse zu erhalten und anderen Menschen näher zu bringen. Nach langen Recherchen im Internet, diversen Büchern und Gesprächen mit Züchtern habe ich mich endschieden diese tolle Rasse zu züchten.

Ragdolls züchte ich, mit der tatkräftigen Hilfe meiner Familie, seit 2009 (da kam unser erster Wurf zur Welt. Zurzeit behüten und lieben wir die Kitten aus unseren beiden Würfen aus diesem Jahr. Unser Zuchtziel (Passion) ist die Ragdoll mit ihrem tollen Charakter, in den anerkannten Farben, dem seidigem Fell, nur mit den erlaubten blauen Augen als Pointkatze (nicht einfarbig) reinrassig und streng nach Standard zu erhalten. Wir möchten, dass noch viele Menschen Ragdolls sehen und bekommen können, die noch echte Ragdolls sind.

Falcor ist die englische Bezeichnung für Glücksdrachen. Ich habe diesen Namen gewählt, weil die Ragdoll wenn sie entspannt auf ihrem Lieblingsplatz liegt dem Glücksdrachen Fuchur aus der unendlichen Geschichte so ähnlich sieht , einen ganz liebevollen Charakter hat und ich mir vorstelle, dass das Fell von Fuchur so weich, kühl, schön und kuschelig wie das von der Ragdoll ist.

Wie würden Sie die Ragdoll allgemein beschreiben?

Ursprung

Die erste Züchterin der Ragdolls war Ann Baker (Kalifornien). Sie bekam einen Kater aus einem Wurf einer angoraähnlichen Katze (Josephine). Mit diesem Kater und nicht weiter bekannten Tieren baute Ann Baker eine Linienzucht auf, und gab der so von ihr neu gezüchteten Rasse den Namen Ragdoll, was auf Deutsch Lumpenpuppe bedeutet. Den Namen wählte Ann Baker aufgrund der Tatsache, dass sich ihre Katzen einfach schlaff hängen ließen, wenn man sie hoch nahm - wie eine aus Stofffetzen gefertigte Lumpenpuppe.

Sie ließ sich die Bezeichnung Ragdoll patentieren und erhob auf jedes Tier, das aus ihren Linien stammte, eine Lizenzabgabe. Die Familien Dayton (Cattery Blossom-Time) und Chambers (Cattery Ragnarok) hatten sich früh von Ann Baker getrennt und konnten lizenzfrei ihre Zuchten weiter führen. Diese zwei Catteries führten die Ragdoll-Zucht im Wesentlichen zu dem, was sie heute ausmacht!

Das Aussehen der Ragdoll

Der Standard FIFé (Fédération Internationale Féline)der Ragdoll schreibt vor, dass eine Ragdoll Katze wie folgt aussehen muss. Eine Katze, beziehungsweise ein Kater muss diesem Standard entsprechen, sonst ist siee oder er keine Ragdoll:

  • Eine Ragdoll ist eine mittelgroße Pointkatze mit seidig weichem mittelangem (halblangem) Haar.
  • Sie hat eine kräftige Gesamterscheinung mit mittlerem Knochenbau und einen muskulösem Körper.
  • Der Kopf soll von mittlerer Größe sein, breit, keilförmig zulaufen und zwischen den Ohren flach sein.
  • Ihre Ohren sind mittelgroß, sollen runde Spitzen haben und weit auseinander stehen.
  • Der Hals ist kurz und kräftig.
  • Ihre Beine sind mittellang, die hinteren etwas länger, wodurch die Rückenlinie nach vorne abfällt.
  • Der Schwanz ist lang, gut behaart und buschig. Das dichte Fell liegt am Körper an ist mittellang, weshalb sie zu den Halblanghaarkatzen (Semilanghaar) gehört und besitzt eine weiche, seidige Struktur.
  • Das Fell der Ragdoll ist sehr pflegeleicht weil es nicht zum verfilzen neigt.
  • Die einzig anerkannte Augenfarbe ist blau, je intensiver desto schöner.

Es gibt sie in den anerkannten traditionellen Farben seal, blue, chocolate und lilac in den Zeichnungen:

  • mitted (Weiße Schüchen an den Vorderbeinen, weißes Kinn, weißer Bauchstreifen, weiße Hinterbeine mindestens bis zur Ferse – höchstens bis Mitte Oberschenkel)
  • bicolour (rosa Nase, umgedrehtes „V“ im Gesicht weiße Beine; Points an Ohren, Schwanz und Maske sollen gut abgegrenzt sein)
  • colourpoint (Farbige Füße, entsprechend der Points sind Beine, Schwanz, Ohren und Maske mit der Körperfarbe harmonierend)
  • Seit einigen Jahren gibt es die Ragdoll in der anerkannten Zeichnung lynx (tabby) (Die Points sind gestreift, die rosa Nase ist dunkel und die Augenlider wie mit einem Kajalstift umrandet, der Schwanz hat eine Ringelschwanzzeichnung)
  • und in den drei weiteren anerkannten Farben cream, red und tortie/torbie in allen Zeichnungsvarianten.

Was ist das Faszinierende an Ragdoll Katzen, also was macht diese Katzenrasse so einzigartig und wie würden Sie das Wesen der Ragdolls beschreiben?

Die Ragdoll ist eine sehr soziale Katze, die sich mit fast allen anderen Tieren verträgt. Sogar mit katzengewöhnten Hunden. Auch Kindern, wenn sie keine schlechten Erfahrungen gemacht mit diesen haben, sind sie ein echter Freund. Sie hat ein Fell, welches sich wie kühle Seide anfühlt und sehr pflegeleicht ist. Da die Ragdoll kein Unterfell besitzt. Wer einer Ragdoll einmal in ihre wundervollen blauen Augen geschaut hat, kann sie nicht mehr vergessen.

Sie ist sehr liebevoll, sanft, gutmütig, verschmust, lernbegierig und verspielt. Sie ist meist da wo ihr Mensch ist, trotzdem kann, darf und soll sie nicht auf einen kätzischen Spielgefährten verzichten. Die Ragdoll wird auch oft liebevoll als „ein Hund in Katzengestallt“ beschrieben.

Sie hat ein Fell, welches sich wie kühle Seide anfühlt und sehr pflegeleicht ist. Da die Ragdoll kein Unterfell besitzt. Wer einer Ragdoll einmal in ihre wundervollen blauen Augen geschaut hat, kann sie nicht mehr vergessen. Weil sie ausgeglichenen und gutmütig ist eignet sich die Ragdoll sehr gut als Wohnungskatze. Einen katzensicheren Balkon oder ein Freigehege nutzt sie gerne.

Was sollte jemand unbedingt wissen, der sich zwei Kitten oder auch erwachsene Katzen kaufen möchte? Gibt es Besonderheiten zu beachten? Sind sie für Anfänger geeignet?

Grundsätzlich sollte man keine Katze alleine halten. Natürlich ist es für Kitten einfacher wenn sie als Geschwister ins neue Zuhause ziehen. Dann fällt die Eingewöhnung viel leichter. Es ist natürlich auch schön für die Kleinen wenn die Katze im neuen Zuhause auch noch im Kittenalter ist. Auch hier spielt die Rasse keine Rolle. Aber es ist auch möglich Kitten zu älteren Katzen, Rasse egal, zu geben. Wir haben schon des Öfteren gemacht und die Kitten haben sehr schnell Freundschaft mit den anderen Katzen geschlossen.

Man kann auch eine ältere Ragdoll in eine Familie mit Katzen geben. Es gibt da zwar schon mal gefauche, man versteckt sich für eine Weile, aber meist ist nach kurzer Zeit alles im Lot und man liegt gemeinsam auf dem Kratzbaum, frisst und spielt zusammen. Eine Ragdoll ist eine Katze für Jedermann, man soll und darf sie nur nicht alleine, ohne andere Katze, halten.

Vor der Anschaffung einer Katze, jeder, muss man natürlich sicher sein, dass man nicht an einer Katzenallergie leidet, genügend Platz und Zeit für sie hat und bereit ist bis zu 15 Jahre oder länger sein Leben mit ihr zu teilen. Klar sollte ein Kratzbaum, 2 Katzentoiletten, das dem Alter entsprechende gute Futter, ein Tierarzt (falls mal nötig) vorhanden sein.

Wenn man eine echte Rassekatze möchte findet man diese mit Sicherheit bei einem seriösen, bei einem Verein gemeldeten Züchter. Dieser hat für alle seine Katzen Stammbäume, auch für die Kitten, Die Zuchtkatzen sind getestet, z.B. auf Erbkrankheiten und gängige Krankheiten, geimpft.

Sie werden nicht in Käfigen oder Kellern usw. gehalten und leben inmitten der Familie ( Familienmitglieder). Außerdem sollt die Rassekatze so aussehen wie es im Standard vorgeschrieben/ eingetragen/erlaubt ist.

Sparen lohnt sich selten, ist einem der Preis der Traumkatze zu hoch, sollte man nach einem Hauskätzchen Ausschau halten und nicht Massen- und Schwarzzüchter unterstützen. Denn:

  • Ein Züchter, der nicht in einem ordentlichen Verein Mitglied ist und seine Rassekatzen ohne Stammbaum anbietet entzieht sich bewusst jeglicher Kontrolle weil er seine Katze schlecht hält (und z.B. deshalb aus dem Verein verwiesen wurde), sich nicht an die Zuchtbestimmungen hält oder seine Katzen selbst als Liebhaberkatzen gekauft hat..
  • Man kann also davon ausgehen, dass er nicht im Interesse der Katzen handelt oder handeln will ( z.B. vor der 12 Woche abgeben, nicht entwurmen schlechtes – wenig Futter usw.) sonst bräuchte er eine Kontrolle nicht zu fürchten .
  • Das ist der Grund für die spätere schlechte der Erfahrung der Katzenkäufer warum man oft ein kränkelndes, verhaltensauffälliges Problemtier von diesen Züchtern bekommt, das dann die ganze Familie belasten kann..
  • So erklärt es sich von selbst, dass eine Rassekatze ( wie jedes andere Rassetier ) seinen Preis hat.
  • Nur wer billig produziert, kann auch billig verkaufen!

Worauf müssen Sie als Züchter achten, damit auch gesunde Kitten zur Welt kommen?

  • Zuerst einmal sollte ein Züchter seinerseits auch nur bei eingetragen Züchtern kaufen und nur Tiere die dem Standard am nächsten kommen und selbstverständlich einen Stammbaum haben, so wie die neue Zuchtkatze/Kater.
  • Natürlich sollte die Eltern der neuen Zuchtkatze/Kater gesund und auf Erbkrankheiten getestet sein.
  • Wenn man dann seine Zuchtkatze gefunden hat lässt man die Blutgruppe testen, damit es bei der Verpaarung keine Blutgruppenunverträglichkeit bei den Kitten gibt, kann nach der Geburt zum Tod der Kitten führen.
  • Dann lässt man bei der Katze einen Gentest auf HCM und PKD machen, um auszuschließen, dass ein defektes Gen vorhanden. Später lässt man die Katze auch auf diese beiden Krankheiten schallen und solange alles ok ist kann man weiterzüchten.
  • Natürlich werden die Katzen auch regelmäßig auf FIV und Leukose getestet, geimpft und tierärztlich durchgecheckt (Zähne, Herz, Haut usw.)
  • Als seriöser Züchter hat eine Katze auch höchsten 3 Würfe innerhalb von 2 Jahren, es gibt keine Geschwisterverpaarung.
  • Gute Haltung (hell, sauber, Parasitenfrei, gutes Futter, usw.)
  • Bei einer Fremdverpaarung (mit einem Kater aus einer anderen Zucht) , logisch das es sich um einen reinrassigen Kater handelt ( Stammbaum – auch da müssen/ sollten die Katzen zusammen passen), müssen Kater und Katze gesund (tierärztlich untersucht sein Gesundheitszeugnis), Parasitenfrei, frei von HCM und PKD und nach Möglichkeit schon gesunden nachwuchs ( der Kater auf jeden Fall) gezeugt haben. Auch sollte die Katze, die ja in der Regel zum Kater fährt, sauber und gut untergebracht sein.
  • Während der Schwangerschaft braucht die Katze sehr hochwertiges Futter und wenn nötig eine optimale ärztliche Betreuung.
  • Wenn die Geburt dann ansteht sollte man viel Zeit haben, z.B. Urlaub, einen Tierarzt, der 24 Stunden erreichbar ist, diverse Gegenstände um der Katze bei der Geburt zu helfen, einen Raum in dem die Kitten ungestört zur Welt kommen können und wenn möglich eine liebe Züchterfreundin/freund, der einem ,z.B. telefonisch, zur Seite steht.

So kann man noch Seitenweise weiterberichten. Deshalb ist jeder, der sich für die tolle Rasse Ragdoll interessiert, herzlich eingeladen uns und unsere Schmuser bei einem Besuch kennenzulernen und alles was noch interessiert zu erfragen.

Züchterinformationen:

Brigitte Comans
Ragdolls von den Falcors
52525 Heinsberg / NRW.
www.von-den-falcors.de

Fotos von Ragdoll Katzen

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