Sibirische Katze

Du interessierst dich für Sibirische Katzen? Alles wichtige zu Sibirischen Katzen zeige ich dir hier!

Da Züchter wahrscheinlich am besten über Ihre Katzenrassen bescheid wissen und mein Wissen über Katzenrassen da wohl bei weitem nicht mithalten kann, habe ich mehrere Züchter von Sibirischen Katzen ein paar Fragen gestellt. Ich hoffe, damit werden dir viele Fragen, die du dir bis jetzt gestellt hast, beantwortet.

Interview mit Sigrid Brauers, "Sibirientaigas"

Wie lange züchten sie schon Sibirische Katzen und was hat Sie dazu bewegt?

Ich züchte seit 1995 Sibirische Katzen unter dem Zwingernamen "Sibirientaigas"

Wie würden Sie Sibirische Katze allgemein beschreiben?

Das Ursprungsland der Sibirischen Katze ist die ehemalige Sowjetunion. Die Sibirische Katze ist ein kompakter Naturbursche, die 3 bis 5 Jahre braucht, um sich voll zu entwickeln. Besonders die Kater beeindrucken durch ihre imposante Erscheinung. Die Sibirskaja Koschka, wie sie in ihrem Heimatland genannt wird, vermittelt einen abgerundeten, harmonischen Eindruck. Die gesamte Erscheinung sollte von Kraft und Größe zeugen. Sie sind extrem flink und großartige Springer. Ihre Muskeln sind besonders ausgeprägt. Die Pfoten sind groß, rund und kräftig, mit Haarbüscheln zwischen den Zehen. Die Meinungen bezüglich der Größe gehen weit auseinander. Aussagen, dass die Sibirische Katze die kleinste der drei Waldkatzenrassen ist, oder gar, dass sie noch größer wie die Maine Coon wäre, stimmen nicht. Bei allen Katzenrassen gibt es Linien mit besonders großen, kräftigen Tieren und Linien mit etwas kleineren Tieren. Die weiblichen Sibirer haben in der Regel ein Gewicht zwischen 3,5 und 6 kg, die männlichen Sibirer wiegen zwischen 5,5 und 8 kg. Kastraten werden 1 bis 2 kg schwerer.

Welche Farben gibt es bei Sibirischen Katzen?

Alle Fellmuster und Farben (außer Chocolate und Cinnamon sowie deren Verdünnung) sind bei der Sibirischen Katze erlaubt. Man unterscheidet in erster Linie Agouti und Nonagouti. Der Begriff Agouti steht für Tigerzeichnungen, unabhängig von der Farbe und Nonagouti bezeichnet alle Tiere, die keine Tigerzeichnung haben und einfarbig, zweifarbig oder dreifarbig sind. Auch die Gold- und Silbervarianten sind bei den Sibirern vertreten.

Eine weitere Farbvariante ist die blauäugige "Neva Masquerade", die Maskenzeichnung. Sie erhielt ihren Namen nach dem Fluss "Neva", weil dort die ersten frei lebenden Tiere gesehen wurden.

Das Fell ist mittellang und von fester Struktur, außer am Nacken und der Schulter ist es etwas kürzer. Es ist pflegeleicht. Unterschiede zwischen Sommer- und Winterfell sind deutlich zu sehen. Vor allem im Winter hebt eine üppige Halskrause den großen, eindrucksvollen Kopf der erwachsenen Katze hervor. Besonders schön anzusehen ist ihr buschiger, langer Schwanz, der auch bei Sommerfell vorhanden ist

Wie würden Sie das Wesen der Sibirischen Katze beschreiben?

Die Sibirische Katze ist sehr intelligent, lebendig und ausgesprochen liebenswürdig. Sie ist immer gut gelaunt und für jeden Schabernack zu haben. Sie ist temperamentvoll und selbständig, zuweilen etwas eigensinnig, dabei aber sehr anhänglich und verschmust. Sie fühlt sich in der Wohnung mit einem stabilen Kratzbaum sehr wohl. Die Sibirische Katze ist nicht gerne alleine und ist man täglich länger außer Haus, dann sollte man ihr einen Partner dazu gesellen. Anderen Haustieren gegenüber ist sie sehr tolerant und sozial eingestellt. Sie versteht sich gut mit anderen Katzen, Hunden, Papageien und auch Meerschweinchen.

Züchterinformationen:

Sigrid Brauers
"Sibirientaigas" Sibirische Katzen
Und Neva Masquerade Katzen
www.sibirientaigas.eu

Fotos von Sibirischen Katzen

Sibirische Katze

Sibirische Katze

Sibirische Katze

Interview mit Anja Fortdran, "Arctic Shadows"

Wie lange züchten sie schon Sibirische Katzen und was hat Sie dazu bewegt?

Meine kleine, familiäre Hobbyzucht der Sibirischen Katzen sowie der Pointvariante, genannt Neva Masquarade, habe ich 2005 ins Leben gerufen. Schon als Kind habe ich mich sehr für Katzen interessiert und vielen heimatlosen Katzen ein Zuhause auf Lebzeit geboten.

Eines Tages besuchte ich eine Katzenausstellung und beschloss mir ein Rassekätzchen zu kaufen. So kam meine erste Rassekatze, ein Maine Coon Mädchen zu mir. Natürlich sollte man Katzen nicht unbedingt alleine halten und so suchte ich nach einem Spielgefährten. Durch Zufall stieß ich damals auf die noch recht unbekannten Sibirer und war total fasziniert speziell von der Neva Masquarade mit den tollen blauen Augen. Nach langer Suche fand ich dann meine Luna. Beide Tiere waren lediglich als „Liebhabertiere“ geplant jedoch kam dann alles anders.

Ich stellte aus Spaß meine beiden Lieblinge auf einer Katzenausstellung aus und prompt stand meine Luna auf der Bühne und erhielt einen Preis für Best Variety. Natürlich war ich super stolz und als meine Tochter mich dann fragte, ob wir auch irgendwann einmal Babys haben können, beschloss ich Nägel mit Köpfen zu machen und trat in einen Katzenverein ein. Ich informierte mich ausgiebig über die Rasse, nahm an mehreren Genetik Seminaren teil und sog jegliche Infos zum Thema Sibirer förmlich ein. So hatte ich dann 2005 meinen ersten Wurf.

Was ist das Faszinierende an den Sibiriern, also was macht die Sibirische Katze so einzigartig?

Fasziniert hat mich speziell aus genetischer Sicht die Sibirische Katze, da sie eine natürliche Rasse ist und dementsprechend kaum Krankheiten existieren. Da es sich um eine recht junge und unbekannte Rasse handelt, kann man hier nicht von Überzüchtung sprechen. Auch ist der Genpool sehr umfangreich, da die Maskenkatzen (Nevas) auch mit den traditionellen Sibirern verpaart werden können. Es handelt sich hier um eine Rasse.

Natürlich ist es für mich super wichtig, dass eine Katze am Familienleben teilnimmt und ich nicht nur Dosenöffner bind bzw. derjenige der die Toilette sauber machen darf und bekomme die Katze nicht zu Gesicht weil sie lieber ihr eigenes Ding macht. Generell sind Sibirer super verschmust, sind gerne überall dabei, ob im Bad, beim Essenkochen oder abends beim Fernsehen. Sie sind schon fast wie Hunde und folgen gerne auf Schritt und Tritt. Sie sind sehr intelligent, neugierig und verspielt bis ins hohe Alter. Ferner sind sie super lieb zu Kindern und vertragen sich erfahrungsgemäß mit Hunden gut, selbst die freilaufenden Zwergkaninchen meiner Tochter wurden als Spielkameraden akzeptiert und mit Respekt behandelt.

Was sollte jemand unbedingt wissen, der sich zwei Sibirische Kitten oder auch erwachsene Sibirier kaufen möchte? Gibt es Besonderheiten zu beachten? Sind Sibirische Katzen für Anfänger geeignet?

Generell ist die Sibirische Katze eine sehr unproblematische Rasse und selbstverständlich für Anfänger geeignet. Wenn man sich für ein Sibirer Kätzchen entscheidet sollte man darauf achten, dass man wirklich genug Zeit mitbringt. Ist man ganztags berufstätig sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man das Kätzchen nicht alleine halten kann, denn sonst wäre es durch die mangelnde Aufmerksamkeit unterfordert und würde irgendwann vereinsamen. Natürlich muss die zweite Katze nicht unbedingt ein Sibirer sein, Hauptsache ein Spielgefährte sorgt für viel Unterhaltung. Will man sich gerne doch zwei Sibirer kaufen, ist es egal ob Kater und Kätzchen oder zwei Kater bzw. zwei Kätzchen. Hier gibt es laut meiner Erfahrung keine Unterschiede bezüglich der Verträglichkeit. Sollte man sich allerdings für Kater und Kätzchen entscheiden ist es natürlich super wichtig die Kastration rechtzeitig einzuplanen. Einfacher ist es natürlich auch 2 Kätzchen von einem Züchter zu kaufen, da sich die Tiere bereits kennen, egal ob Vollgeschwister oder vielleicht aus einem 2. Wurf. Hier ist natürlich der Einzug ins neue Zuhause generell einfacher und unkomplizierter.

Bekommt man Kätzchen von verschiedenen Züchtern muss man sich darauf einstellen, dass sich die Katzen dann erst kennenlernen und zusammenraufen müssen. Das braucht einfach etwas Zeit. Möchte man zu seinem Kätzchen gerne einen Spielgefährten haben sollte man dies ebenfalls einplanen und auch, dass die Kätzchen keinen zu hohen Altersunterschied haben. Sprich ich kann nicht zu einer 10 jährigen Katze ein Katzenbaby dazu nehmen. Da wäre die ältere Katze eindeutig überfordert. Sollte man natürlich 2 Katzenbabys dazu nehmen wollen, wäre das wiederum kein Problem, da die Babys miteinander spielen werden und das ältere Kätzchen so die Möglichkeit hat sich zurückzuziehen und die Ruhe zu genießen, wenn sie keine Lust mehr hat „bespielt“ zu werden. Auch erwachsene Sibirer leben sich grundsätzlich gut in ein neues Heim ein. Allerdings muss man diesen auch etwas mehr Zeit geben sich in ihrem neuen Zuhause zurechtzufinden. Hier sollte man schon mit ca. 2 bis 4 Wochen rechnen. Also etwas länger als bei einem Katzenbaby.

Generell sind Sibirer absolut problemlos zu halten. Man sollte lediglich darauf achten, dass sie wirklich hochwertig ernährt werden, denn Katzen sind Fleischfresser. Leider gibt es viele Futtermittel die nicht wirklich geeignet sind. Gerne gebe ich Ihnen, als Ernährungsberaterin für Tiere, hier unverbindlich Infos zum Thema artgerechte Ernährung.

Weiterhin sollte man Wert auf ein anständiges Katzenstreu legen. Ich verwende nur Klumpstreu mit Babypuderduft, denn genau wie uns Menschen stört es auch die Kätzchen wenn die Toilette unangenehm riecht.

Sibirer sind Halblanghaarkatzen mit wasserabweisendem Fell. Sie neigen nicht zum Verknoten, was die Fellpflege sehr einfach macht. Ausreichend ist es sein Kätzchen 1 Mal pro Woche durchzukämmen. In den Monaten des Fellwechsels ist es natürlich schön, wenn man dies dann doch etwas öfters macht. Zum einen wird es das Kätzchen danken, da es nicht so viele Haare mit aufnimmt beim Putzen zum Andern ist alles was ausgekämmt wurde auch nicht in der Wohnung vorhanden.

Worauf müssen Sie als Züchter achten, damit auch gesunde Kitten zur Welt kommen?

Als seriöser Züchter dieser Rasse sollte man sich sehr gut mit dem Thema Katzengenetik befasst haben. Ein absolutes Muss ist natürlich mit gesunden, typvollen und Charakterstarken Tieren zu züchten. Hierzu sollte man sich ebenfalls sehr gut mit Stammbäumen und Linien befasst haben, um dementsprechend die Zucht mit passenden Tieren aufzubauen. Ganz wichtig ist natürlich auch ein Zuchtziel!

Leider Gottes gibt es immer wieder Neuzüchter, die sich einfach einen Kater und zwei Katzen mit Stammbäumen aus unterschiedlichen Zuchten kaufen, in einen Verein eintreten und dann Babys „produzieren“. Das sind für mich keine wirklichen Züchter. Zur Hobbyzucht gehören für mich Liebe, Herz und viel Verstand. Diesbezüglich verkaufe ich meine Kätzchen auch nur selten als Zuchttiere und bevorzuge einfach nette Familien, die meine Tiere genauso lieben wie ich selbst. Aber natürlich reicht es längst nicht aus sich passende Zuchttiere zu kaufen und genetisches Fachwissen zu haben. Ein seriöser Züchter wird seine Tiere natürlich im wahrsten Sinne des Wortes auf „Herz“ und „Nieren“ prüfen. Sprich die Zuchttiere sollten auf HCM (Herzkrankheit) und PKD (Nierenzysten) geschallt werden, da diese vererbt werden könnten. Ebenfalls ist natürlich eine regelmäßige Entwurmung und Impfung angesagt. Auch sollten stichprobenartig immer einmal wieder Kotproben abgegeben werden und Tests auf FIV/FelV gemacht werden, gerade wenn ein neues Zuchttier erworben wird.

Ein seriöser Züchter wird alles dafür tun, Ihnen ein gesundes, gut sozialisiertes Kitten mit Herkunftsnachweis (Stammbaum) anzuvertrauen. Dementsprechend erübrigt sich eigentlich auch die Erklärung, warum ein Rassekätzchen einfach seinen Preis hat.

Sind Sibirische Katzen für Allergiker geeignet?

Den Sibirern wird nachgesagt, dass sie aufgrund eines fehlenden oder nur geringfügig im Speichel vorhandenen Enzyms gerade für Allergiker sehr geeignet seien. Generell konnte ich erfolgreich einige meiner Lieblinge an Allergiker abgeben, allerdings muss man hier beachten, dass jeder Mensch anders reagiert. Manche Menschen müssen Niesen, anderen läuft die Nase oder tränen die Augen und der nächste bekommt Pusteln oder Atemnot. Diesbezüglich sollte ein Allergiker am besten vorab eine Zucht für die er sich interessiert besuchen. So kann man schon einmal schauen, ob eine Reaktion eintritt und wie sich diese äußert. Natürlich besteht eine Hobbyzucht meist aus mehreren Tieren. Dementsprechend wäre es möglich, dass man auf ein Tier reagiert auf das andere nicht. Sollte man den Besuch ganz gut überstanden haben und das Interesse an dieser tollen Rasse geweckt worden sein, empfehle ich dann zu schauen wenn Babys geboren wurden ab einem angemessenen Alter des Kittens eine Fellprobe zu nehmen. Hierauf kann man sich dann speziell beim Allergologen testen lassen und hat dann eventuell die Möglichkeit auch als Allergiker ein Katzenkind bei sich aufnehmen zu können.

Für weitere Infos rund um die Sibirer & Nevas oder auch in Sachen artgerechter Ernährung stehe ich Ihnen gerne telefonisch unter 06142/71111 zur Verfügung oder besuchen Sie unsere oben aufgeführte Website für Infos rund um unsere Lieblinge und uns. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Züchterinformationen:

Anja Fortdran
"Arctic Shadows"
Sibirische Katzen & Neva Masquarade
www.arctic-shadows.de
Tel.: 06142/71111

Fotos von Sibirischen Katzen

Sibirische Katzen

Sibirische Katzen

Sibirische Katzen

Sibirische Katzen

Sibirische Katzen

Sibirische Katzen

Sibirische Katzen